Geschichte

Vorderthal bildet das Zentrum des stillen und idyllischen Wägitals, das als Naherholungs- und Wandergebiet beliebt ist. Ursprünglich war die Gegend nur als Sömmerungsalp von den Märchler Talgemeinden aus benützt worden. Noch heute ist das Tal landwirtschaftlich geprägt. Das Dorf Vorderthal liegt in einer sanften Mulde zu Füssen des Grossen Aubrig am Ausgangspunkt des Satteleggpasses. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von 602 m.ü.M. bis hinauf zum Grossen Aubrig auf 1695 m.ü.M. 

Seine erste feste Ansiedlung erhielt das Wägital um das Jahr 406. Bis ins Jahr 1350 war das Wägital der Grafschaft Alt-Rapperswil unterworfen gewesen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte die Bildung von zwei selbständigen Gemeinden. Als selbständige Pfarrei wurde Vorderthal allerdings erst um 1816 von Innerthal losgetrennt. 1999 erfolgte die erneute Zusammenlegung zur röm.-kath. Kirchgemeinde Wägital. 

Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte der ins Wägital führende Weg nur aus einem kleinen Pfad bestanden, der an sumpfigen Stellen noch durch Holzpfähle gestützt war. Doch um diese Zeit bemühten sich die Talbewohner um eine richtige Strasse. Dies wurde ihnen an der Bezirkslandsgemeinde im Jahre 1830 bewilligt. Durch verschiedene Zwischenfälle konnte der Bau erst im Jahre 1861 fertiggestellt werden. Die Strasse führte erstmals durch die enge Talschlucht und nicht wie früher über den Stalden. 

In den Jahren 1940-1942 wurde von internierten Soldaten die Satteleggstrasse gebaut. Diese Verbindung mit dem Sihltal und mit der Innerschweiz war ein lang gehegter Wunsch, der nun endlich in Erfüllung ging. Vorderthal wuchs auch einwohnermässig heran, so dass nicht alle Einwohner ihr Brot mit Landwirtschaft oder Holzarbeiten verdienen konnten. Der Bau und Betrieb einer Spinnerei brachte den überschüssigen Arbeitskräften Beschäftigung. In den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts brannte die Spinnerei nieder und an deren Stelle wurde eine Kartonfabrik gebaut, welche bis ins Jahr 1935 für Verdienst sorgte und gleichzeitig ein guter Holzabnehmer war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Fabrikgebäude zu einem Textilwerk umfunktioniert, das einer kleinen Belegschaft sowie einigen Heimarbeiterinnen zu einem Erwerb verhalf.